BRUCKOTHEK ATTERSEE 

Am Attersee 1923 ​
​Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung

Wo Bruckner und womit Bruckner seine ersten Auftritte und Erfolge gefeiert hat? Das fragt die Musikwissenschaft. Welche Gemeinde des Landes er wann und warum für sich entdeckt hat, interessiert hingegen die Heimatforschung. Daher findet man z.B. eine südliche Antwort im Atterwiki: „Der Komponist Anton Bruckner ist wiederholt in Attersee auf Besuch und trägt sich am 18. Juli 1864 in das Gästebuch der Familie Hager ein.“ Das war der Sommer vor seinem 40er. So alt und so erfolgreich musste er werden, um den See und die Szenerie zu genießen. Das Hotel hat ihm wahrscheinlich sein Freund und Lehrer empfohlen, der sich ein Jahr davor im selben Band verewigt hat: „Otto Kitzler, Kapellmeister aus Linz d. 31. August 1863. Vor seiner Abreise (leider!) nach Temesvar! Einen letzten Gruß den schönen Alpen und dem Oberösterreicher!"


„Nachleben“
Die Heimatdichterin Anna Katharina Vogl nannte in einer ihrer dichterischen Hymnen auf den Attersee „Ziehrer“ und „Bruckner“ in einem Atemzug als berühmte Gäste. Und zwar in der vorletzten von neun Strophen.

Fotos: Auszug aus dem „Attersee-Lied“, zur Verfügung gestellt vom Heimatforscher und Obmann des Vereins AtterWiki Franz Hauser.


„Zeitgenossen“
Als berühmtester Gast am Attersee zählt Gustav Klimt (* 1862), der eine Generation jünger ist als Anton Bruckner.

„Beziehungen“
Bei seinem Besuch dachte Anton vielleicht an seinen Freund Otto Kitzler, der mittlerweile in Temesvar lebte. So groß war die Monarchie! Gleichzeitig erklärte ihm die Wirtin Rosina Hager ihre Verwandtschaft mit dem Besitzer des Forsthofs in Sierning, wo er ebenfalls gerne zu Gast war. So klein war die Welt!