BRUCKOTHEK BAD GOISERN  

Anton Bruckner stammt aus einer tief katholischen Welt: Geboren neben Gotteshaus und Pfarrhof, Sängerknabe in St. Florian, in einem klerikal dominierten Schulsystem ausgebildet, protegiert von Abt und Bischof, tätig auf Posten, die im Schoss von Mutter Kirche ruhen. Aber er hatte nie Berührungsängste mit anderen Konfessionen. In Goisern spielte er in der evangelischen Kirche genauso an der Orgel wie in der katholischen. Er erlebte Toleranz und tolerierte selbst vieles, außer schlechte Qualität. Apropos Qualität: Goiserer ist ein Markenname für Bergschuhe. Anton genügte sein Schuhwerk aus Wien für die Ausflüge in die Umgebung. Und weil die Schuster keinen Organisten als Werbeträger für ihre Handwerkskunst benötigten, kamen sie sich damals auch nicht näher …

Bad Goisern 1921
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung



„Ganz alte Freunde“
Franz Xaver Perfahl und Anton Bruckner kannten sich aus Ansfelden. Er war Hilfslehrer bei seinem Vater. Wahrscheinlich war er es, der Anton das Geigenspiel lehrte. Nach diversen Zwischenstationen kam Perfahl nach Goisern, wo ihn Anton öfters und gerne besuchte. 



„Männergesangsverein“
1859 entstand der Männergesangsverein Goisern. Auch wenn Bruckner für diesen Chor das Motto nicht vertont hat, hat er etwas mit ihm zu tun. Es lautete nämlich: „Es tönt wie Bruckners Orgelklang // im deutschen Land der deutsche Sang.“ Diese Zeilen stammten von F.X. Perfahl.

„Gedenktafeln“
Am ehemaligen Wohnhaus Perfahls beim alten Dorfbrunnen erinnert eine Gedenktafel an die Besuche Bruckners in Goisern. In der Landesmusikschule ist ein Raum nach ihm benannt.



„Zwei Kirchen im Ort“
Anton spielte sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche die Orgel. Selbstverständlich kam er auch in Verbindung mit ihrem Organisten und Lehrer der evangelischen Schule, Johann Georg Ernst Fettinger.