BRUCKOTHEK GREIN 

Nur eine kurze Luftlinie entfernt von Grein, auf der niederösterreichischen Donau-Seite, liegt Oed bei Amstetten, von wo Antons väterliche Vorfahren herstammen. Die erforschte ein Genealoge in den 1930er Jahren. Zu Bruckners Zeiten befassten sich diese Forscher eher noch mit Adeligen. Für Bürger war der private Stammbaum weniger wichtiger als die nationale Zugehörigkeit. Daher pflegten die Männergesangvereine sehr bewusst ihre deutsche Lebensart. Auch im Städtchen Grein gab es eine solche Chorgemeinschaft. Für diese komponierte Anton ihr Motto „Freier Sinn und froher Mut“ und überbrachte das Stück persönlich im Sommer 1874, wahrscheinlich mit dem Schiff aus Wien kommend. Es war sein letztes Auftragswerk dieser Art für eine Liedertafel – entweder fragte keine mehr an oder er nahm sich nicht mehr die Zeit und lehnte alle Bitten ab.

Grein 1921
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung