BRUCKOTHEK KREMSMÜNSTER 

Kremsmünster, Stift, 1930
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung

Anton Bruckner war sein Leben lang ein Lehrer und damit umgeben von Schülern. Er unterrichtete Kinder in vollen Dorfschulklassen, Klavier im Einzelunterricht in privaten Wohnungen, in Wien musikinteressierte Studenten am Konservatorium und an der Universität. Anton hatte eine reiche pädagogische Erfahrung und hervorragendes Fachwissen sowieso. Die Abende gemeinsam in Bierlokalen zu verbringen, gehörte zum akademischen Usus. Einer seiner begeisterten Hörer war Rafael Loidol, der 1885 als P. Oddo in Kremsmünster zum Priester geweiht wurde. Bruckner war zur Primiz eingeladen und widmete dem jungen Pater seine handsignierten Werke „Christus factus est“ und „Locus iste“. Durch ihn entstand eine noch engere Beziehung Antons zu jenem Stift, dessen angebotene Stelle als Klavierlehrer er seinerzeit, 1848, abgelehnt hatte. 


„Kloster“ 
Kremsmünster ist das älteste Stift in Oberösterreich. Bruckner genoss in den 1880er Jahren oft und gerne die Gastfreundschaft der Benediktiner. Am Eingangsportal steht das Motto: „Das Tor soll jedem offenstehen, der ehrbar will durch selbes gehen".


„Gedenkstätte“ (Musikarchiv des Stiftes)
Es gibt ein eigenes Musikarchiv, das die traditionsreiche Musikgeschichte in Kremsmünster dokumentiert und Werke vieler Komponisten enthält, die im und für das Stift gearbeitet haben. 

„Karriere“
Bruckner lehnte 1848 ein Angebot des Stiftes, Klavierlehrer an der Schule zu werden, ab.


"Freunde" 

Nicht nur mit P. Oddo Loidol pflegte er einen geselligen Umgang. Bei einem Besuch im Winter spielte er mit Patres Eisstockschießen am Wassergraben. 


„Orgelspiel“
Bei den großen Feierlichkeiten zur prächtigen 1100 Jahrfeier des Stiftes im August 1877 wurde er eingeladen, um den Festgottesdienst an der Orgel zu gestalten.


 „Kompositionen“
Rafael Loidol, ein begeisterter Student Bruckners, wurde 1885 im Stift Kremsmünster als P. Oddo zum Priester geweiht. Bruckner schenkte ihm zu diesem Anlass u.a. eine handsignierte Ausgabe des „Locus iste“.