BRUCKOTHEK LEONDING  

Zum Jäger im Kürnberg. Ein beliebtes und bekanntes Wirtshaus. Hierher kamen Menschen aus Linz und Umgebung. Hier, mitten im Wald, hörte man immer wieder ausgelassene Live-Musik und laute Gespräche in fremden Sprachen und auswärtigen Dialekten. Den sächsischen und mährischen, wenn man am 10. Juli 1863 ebenfalls zugegen war, als Anton Bruckner mit Otto Kitzler und dessen Gattin Maria feierte. Er stammte aus Dresden, sie aus Brünn. Der Anlass für die beiden Männer war der Abschluss ihres gemeinsamen Studienerlebnisses: Anton hatte sich von seinem Lehrer förmlich eine ‚Freisprechung‘ mit einem Zeugnis gewünscht. Außerdem stieß man auf die Gesundheit der hochschwangeren Frau an und auf den bevorstehenden Abschied der Kitzlers aus Linz. Es war ein ganz besonderer Abend!

Jäger im Kürnberg, 1913
Quelle: Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung


„Sommerabende und Spaziergänge“
Den Kürnberg und seine Gaststätten besuchte Anton gerne mit Freunden, sowohl von Linz als auch von Wilhering aus. Er kannte die Wanderwege und den Wald.

Der Weg nach Linz führte über den Froschberg und quert die alte Turmlinie. Sicher wusste Anton von der ehemaligen militärischen Bedeutung dieser Anlage.

„Blendende Aussichten“
Dieser gemeinsame Abend war einer jener, an dem die Bäume in den Himmel wachsen konnten.

Der „Jäger im Kürnberg“ steht am südöstlichen Waldrand. Von hier hatte Anton einen Blick bis nach Ansfelden.

„Gedenktafel“
Im 80. Todesjahr Bruckners (1976) widmeten ihm die Chöre Leondings eine Gedenktafel am Gasthaus, die sich auch noch heute am privaten Wohngebäude befindet.

„Ausbildung und Studium“
Zwei Jahre studierte Anton beim Linzer Theaterkapellmeister Kitzler, um sich im Komponieren noch sicherer und fundierter zu machen. Dieser war schon länger der Meinung, dass sein Schüler ihn bereits übertreffe, als Bruckner zum Ende der Lehrzeit eine förmliche „Freisprechung“ von ihm erbat.