BRUCKOTHEK LINZ  

Als Anton Bruckner 1855 nach Linz übersiedelte, gab es dort noch keine Kaiserin-Elisabeth-Bahn mit einer Station und einem Bahnhof. Dafür gab es belebte Schiffsanlegestellen direkt vorm Hauptplatz und regen Verkehr entlang des Stroms.

Das Auffallendste für die Donau-Reisenden waren die vielen Türme der Kleinstadt. Sie machten optisch und akustisch Eindruck. Auch die kommende Kaiserin Sissi hat auf ihrer Brautfahrt im Frühjahr 1854 schon von Weitem das kräftige Geläute von Linz gehört.

In jedem Kirchturm hingen Glocken und zu jedem gehörte auch eine Orgel. Zwei davon hatte Anton fest im Griff. Sie waren sein Arbeitsplatz für die nächsten dreizehn Jahre – die in der Stadtpfarrkirche und die im Alten Dom. Den Neuen gab es nämlich auch noch nicht.

Linz – als Anton Bruckner die ersten Male nach Linz kam, warteten die Orgeln auf ihn
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung


 

Anton was here
Foto: S. Kristöfl


Here“ ist in diesem Fall Linz, Hofgasse 23, ungefähr auf halber Höhe zwischen Hauptplatz und Schloss. Das er hier war, sieht man an der Hauswand. Es sind aber nicht das Graffiti und der Tag, die ihn eindeutig identifizieren. Und wenn, wäre das Gesprühte spätestens seit heuer denkmalgeschützt. Antons Name steht auf der Tafel eingraviert. Für immer in Stein, nicht bloß ein Zeichen an der Wand: „Wohl der bedeutendste Zögling dieser Schule war Anton Bruckner, der sie 1841 als Schulgehilfe verließ.“