BRUCKOTHEK MICHELDORF 

Es gibt eine Anekdote über Anton Bruckner, die man sich im Kremstal gerne erzählt, weil sie auf Altpernstein spielt. Bei seinem Besuch ließ er sich eine Zeit lang ins dunkle Burgverlies einsperren und soll beim Öffnen der Tür laut „resurrexit“ gerufen haben: Er ist wiederauferstanden! Das war kein üblicher Ausruf der Erleichterung, aber einem Kirchenmusiker ein sehr vertrautes Wort, weil ein wesentlicher Teil des Glaubensbekenntnisses, theologisch und musikalisch genannt „Credo“. Bruckner erhielt durchwegs höchstes Lob für seine Vertonungen: „wahrhaft überwältigend“ (d-Moll Messe), „gewaltigster und erhabenster Eindruck“ (e-Moll Messe) oder „das Resurrexit überbietet Alles in dieser Messe an kolossaler Kraft und niederwerfender Wucht des Eindrucks“ (f-Moll Messe).

Das Burgverlies von Altpernstein
Foto: S. Kristöfl


„Eine Sommerwanderung“
Bei einem Aufenthalt im Kremstal im Sommer 1879 entstand die Idee, eine Wanderung hinauf zur Burg Altpernstein zu unternehmen. Anton ließ sich von seinen jüngeren Begleitern hochtragen. In den 1920er Jahren veröffentlichte einer von ihnen eine ausführliche Schilderung in der Unterhaltungs-Beilage der Linzer Tages-Post.



„Spaß mit Freunden“
Bei der Führung durch die Burg strapazierte Anton die Geduld der Gastgeber mit ausführlichen Fragen zur Einrichtung. 

In dem Kellerabteil, in das sich Anton einschließen ließ, saßen keine Gefangenen ein, sondern die Förster nutzten es für ihre Hunde.