BRUCKOTHEK OTTENSHEIM 

Bruckner hatte Bekannte im malerischen Ottensheim. Zum einen die Werkstätte Breinbauer, zum anderen die Lehrerfamilie Weißgärber. Er war Respektperson und eine Art väterlicher, weil älterer Freund. Mit den Orgelbauern pflegte er berufliche Kontakte. Seniorchef Josef hat mit ihm lange an der Reparatur der Orgel im alten Linzer Dom getüftelt. Sohn und Erbe Leopold war in jener Zeit zur Welt gekommen und entwickelte sich zu einem noch gefragteren Fachmann. Die Lehrerfamilie war hochmusikalisch: Vater Alois, Mutter Bertha und ihre vier Kinder. Nachkommen behaupteten wegen dieser Begabung und auf Grund der Ähnlichkeit der Söhne, sie würden von Anton Bruckner abstammen. D.h. sie unterstellten ihm eine uneheliche Beziehung und einer Vorfahrin quasi einen Seitensprung. Ein DNA-Test bewies 2009 die Unrichtigkeit dieser Theorie.

Ottensheim 1912
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung



„Ausflugsziel“
Dieser Markt war für Bruckner immer einen Tagesausflug wert, egal ob von Linz oder von Wilhering aus.

Das Schloss Ottensheim ist ein markantes Wahrzeichen an der Donau. Von einem Besuch Antons bei den privaten Besitzern weiß man nichts.



„Kirchenmusik“
Die musikalische Familie Weißgärber gestaltete Messen in der Ottensheimer Kirche, an denen auch Anton teilgenommen haben soll.

Die Werkstätte der Orgelbauer-Familie Breinbauer befand sich in der ehemaligen Spitalskirche des Stiftes Wilhering und fiel 1899 dem katastrophalen Großbrand des Marktes zum Opfer. Im selben Jahr gab es ein enormes Hochwasser. Beide Unglücke musste Anton im Gegensatz zum Ringtheaterbrand in Wien 1881 nicht mehr miterleben.