BRUCKOTHEK SCHLIERBACH 


Schlierbach, Stiftskirche mit Orgel, o.D.
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung

Der Arbeitsplatz an der Orgel fordert körperlichen Einsatz. Anton und seine balgtretenden Helfer, genannt Kalkanten, verausgaben sich beim Spiel. Er schwitzt sowieso stark und leidet auch im Alltag an der “Hitzen“, wie er selbst sagt. Trotzdem scheut er keine Mühen. Eines Tages, im Sommer 1869, marschiert er von Kirchdorf nach Schlierbach. Das liegt zwar kremsabwärts, aber der schönere Weg führt über den Grillenparz, also bergauf. Direkt an dessen Fuß steht das Stift, das Ziel der Wanderung. Anton hat seinen Begleitern von seinen erfolgreichen Konzerten in Frankreich erzählt und nun vor, eines zu wiederholen. Er spielt über eine Stunde, am Ende ist er ein weiteres Mal Schweiß gebadet, das Hemd durchgeschwitzt. Ein hilfsbereiter Pater gibt ihm ein neues. Was wurde aus dem gebrauchten? Ein Andenken oder einfach nur ein gewaschenes?


"Kloster"
Das Zisterzienser-Kloster liegt im oberen Kremstal in der Nähe von Kirchdorf. Die Käserei, wofür Schlierbach heute bekannt ist, gab es zu Bruckners Zeiten noch nicht.


"Orgelspiel"
Zurückgekehrt aus Paris von einer triumphalen Konzertreise wiederholte Bruckner an der Stiftsorgel seine Improvisationen für einen kleinen Anhängerkreis. Heute finden in der Stiftskirche regelmäßig Festgottesdienste und Konzerte statt.


"Urlaub, Sommer"
Bruckner verbrachte einige Sommer rund um das Jahr 1870 im Kremstal. Er hatte Kontakt zum Männergesangsverein in Kirchdorf, zu dem auch ein Pater des Stiftes gehörte.