BRUCKOTHEK SIERNING 

In den 1880er Jahren besuchte der respektable Anton Bruckner mit Freunden gerne den „Forsthof“ mitten in Sierning. Er schätzte den Betrieb und er schätzte die junge 16jährige Wirtstochter Maria. Ständig erkundigte er sich nach ihren Fortschritten auf der Zither, oft brachte er ihr Noten mit und gerne lud er sie in die Pfarrkirche ein, um ihr auf der Orgel Marienlieder vorzuspielen.

„Er war groß und stattlich und trug einen weißen Anzug.“ So erinnerte sich Maria noch im hohen Alter an sein Aussehen. Schließlich widmete Bruckner ihr sogar die verschollene Komposition „Die Rose“ und sagte eines Tages zum Wirt direkt: „Herr Wimmer, die Mitzi möchte‘ ich heiraten!“ Der Vater lachte bloß und verheiratete sie noch vor ihrem 19. Geburtstag mit einem Fleischhauer.

Der „Forsthof“ war das prominenteste Gasthaus in Sierning. In einem anderen Gasthof, im Ortsteil Neuzeug, kam übrigens die Mutter von Anton Bruckner zur Welt. Näheres darüber folgt im Laufe des Jahres …


Grußkarte aus Sierning mit einer Ansicht vom Gasthof Forsthof
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung

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