BRUCKOTHEK ST. MARIENKIRCHEN  

Ein idyllisches Dorf. Zur Unterscheidung von gleichnamigen Orten nannte man es zuerst „bei Wels“, dann „an der Polsenz“. Für Einheimische hieß es immer „Samarein“. Hier ereignete sich 1839 bei einem Gottesdienst eine kleine Sensation – für alle Fans von Anton Bruckner zumindest. Keine Zeitung berichtete auf der ersten Seite davon, aber die Anwesenden werden es weitererzählt haben. Und Jahre später erinnerte sich einer der Beteiligten noch lebhaft daran: „Er war ganz in seinem Elemente und hat die Orgel zum Staunen aller Zuhörer frei bearbeitet.“ Der fünfzehnjährige Bruckner, Sängerknabe in St. Florian, war damals auf Besuch im Lehrer-Elternhaus seines Kollegen Karl Seiberl. Die beiden waren eingeladen, an einer Festmesse mitzuwirken. Anton an der Orgel, Karl sang die Sopranstimme, dessen Vater Vinzenz Seiberl dirigierte vom Geigenpult aus.

Eines schönen Tages in Samarein …
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung