BRUCKOTHEK VÖCKLABRUCK  

Es ist höchste Zeit, dass Antons Schwester Rosalia alles erledigt und im Jänner 1855 Johann Hueber in Vöcklabruck heiratet, denn sie wird bereits fünf Monate später Mutter. Dadurch behält sie ihren guten Ruf. Ende desselben Jahres wird es übrigens Anton eilig haben mit seinen Formalitäten, schließlich geht‘s um die Domorganistenstelle in Linz. Mit der Hochzeit erhält er Familienanschluss bei den Huebers und schlüpft in neue Rollen: Er wird Schwager und Onkel, hält Neffen und Nichten im Arm, wird Pate. Es gibt Mittagessen, Feste zum Feiern und Anlässe zum Teilen gemeinsamer privater Erinnerungen. Den vertrauten Umgang pflegt Anton - immer gern gesehen - auch mit der Nachbar- und Bürgerschaft der Stadt. Er darf sich hier wie sonst nirgends zuhause fühlen: Anton Bruckner wird zum heimlichen Vöcklabruckner.

Vöcklabruck 1902
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung