BRUCKOTHEK WOLFERN 

Das frühe Leben Anton Bruckners und vor allem das seiner Familie spielte sich zwischen Kirchen, Pfarrhöfen und Schulen ab: Drei Gebäude, die im 19. Jahrhundert die typische Mitte jeden Ortes ausgemacht hatten. Anton Bruckners Eltern sollen sich in Wolfern kennengelernt haben (ein Ort zwischen Ansfelden und Steyr), genau in so einem Kräfte-Dreieck.

Anton (senior) war Lehrer in der Schule von Ansfelden und bei Anlässen als geschickter Musikant unterwegs in den Gemeinden der Umgebung. Theresia lebte als junge Frau in Wolfern bei ihrer Tante Rosalia Mayrhofer, der Wirtschafterin im dortigen Pfarrhof. In der Kirche vis-a-vis sang sie im Chor.

Welche Rolle diese Rosalia beim Kennenlernen gespielt hat, ist ungewiss. Jedenfalls übernahm sie die Rolle der Patin bei der Taufe von Anton (junior) in Ansfelden im September 1824.


Wolfern mit Schule, Kirche und Pfarrhof, um 1907
Quelle: Stift St. Florian, Ansichtskartensammlung

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„Großtante und Mutter“
Rosalia Mayrhofer (* 24.10.1770) war die Pfarrhaushälterin von Wolfern. Zur Unterstützung kam ihre Nichte Theresia Helm aus Neuzeug bereits 1817 in den Pfarrhof und werkte als Wirtschafterin.



„Aufwachsen im weiten Netz der Familie“
Anton erlebte in seine Kindheit laut Überlieferung die „glücklichste Zeiten“ bei seiner Patin in Wolfern. Vielleicht weil er als Zehnjähriger auch den Bau des Kirchturms mitverfolgen konnte – sofern ihn Baustellen interessierten.



„Seine letzte Funktion“
In Wolfern lebte nicht nur seine Patin. Hier übernahm Anton selbst diese Funktion für ein Neugeborenes eines entfernt Verwandten im April 1896. Er selbst konnte nicht mehr weg aus Wien und ließ sich durch einen Freund aus Steyr vertreten. Ein halbes Jahr später verstarb Anton.